Die Jury des Max-und-Moritz-Preises hat die Nominierungen und zwei der Gewinner bekannt gegeben. Den Preis für sein Lebenswerk erhält der französische Comic-Künstler Jaques Tardi (120, Rue de la Gare, Adeles ungewöhnliche Abenteuer). Der "Spezialpreis der Jury" geht an Ralf König für sein Engagement im Karikaturenstreit.
König, der sich bereits in "Dschinn Dschinn" mit dem Islamismus auseinandergesetzt hatte, reagierte auf den Streit mit solidarischen Karikaturen. Dass die Max-und-Moritz-Jury dieses spezielle Eingreifen für die Pressefreiheit würdigt, stellt den Preis selber in einen politischen Kontext. (Und betont die Relevanz des Mediums.) Für König ist es bereits der zweite Max-und-Moritz-Preis, nachdem er bereits 1992 als bester deutschsprachiger Comic-Künstler ausgezechnet wurde.
Tardi, der seit den Siebzigern nicht mehr aus der internationalen Comic-Szene wegzudenken ist, hat sich neben aufwendigen Krimi-Adaptionen und der Kult-Serie "Adeles ungewöhnliche Abenteuer" immer wieder mit dem Krieg und dem Zynismus der kriegführenden Gesellschaften beschäftigt. Ein Thema, das heute relevanter ist denn je.
Beide Preise sind wohlverdient, die PANEL-Redaktion gratuliert.