Man kann sich darüber streiten, ob die Geschichten, die Wilhelm Busch geschrieben und gezeichnet hat, schon zu den Comics zählen oder doch eher reich illustrierte Gedichte waren - seinen Einfluss auf den modernen Comic kann man ihm jedenfalls nicht absprechen. Ohne Busch und seine Bilderbögen wäre die Geschichte des Comic wesentlich anders verlaufen.
Busch wurde am 15. 4. 1832 geboren. Sein Maschinenbau-Studium brach er ab, um sich der Malerei zu widmen. Eher des Geldes wegen zeichnete er ab 1864 Bildgeschichten und erwies sich dabei als talentierter Dichter und Satiriker.
Sein größter Erfolg, "Max und Moritz", inspirierte 1897 den amerikanischen Zeitungsverleger William Randolph Hearst, etwas ähnliches bei dem deutschstämmigen Zeichner Rudolph Dirks in Auftrag zu geben. Der schuf die "Katzenjammer Kids", die Max und Moritz aus dem Gesicht geschnitten schienen und, zusammen mit dem "Yellow Kid" von Richard Outcault, den modernen Zeitungscomic begründeten.
Zum 175. Geburtstag gibt es einige Veranstaltungen und Ausstellungen zu Ehren des Dichters. So zeigt das Wilhelm-Busch-Museum in Hannover gleich zwei Ausstellungen: "So viel Busch wie nie" (11. März bis 3. Juni) zeigt das malerische Werk, und "Avantgardist aus Wiedensahl" (11. März bis 18. November) würdigt moderne Aspekte von Buschs Werk, unter anderem seinen Einfluss auf die Comics. Das Wilhelm-Busch-Haus in Wiedensahl feiert den Tag mit einem Festakt und kündigt weitere Veranstaltungen im Verlauf des Jahres an. Die Staatsoper Hannover zeigt bereits seit dem 11. Februar die Oper "Die fromme Helene" nach einer Busch-Geschichte. Auch die Bremer Glocke führt Musik aus Busch-Vertonungen in einer Geburtstags-Gala auf.
Diese Liste ist alles andere als vollständig. Die Stadt Hannover, die 2007 zum Wilhelm-Busch-Jahr erklärt hat, listet auf ihrer Seite noch einige andere auf.
Bleibt zu hoffen, dass für nächstes Jahr noch etwas übrig bleibt. Dann jährt sich nämlich Buschs Todestag zum hundertsten Mal.