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Sechs Jahre gewartet

Comicgate Magazin Nr. 1

Gerade rechtzeitig zum diesjährigen Comic-Salon brachten die Kollegen von Comicgate zum ersten Mal in sechs Jahren ein Printmagazin heraus - wohl auch um, wie Redakteurin Frauke Pfeiffer es in ihrem Erlangen-Bericht formuliert, "endlich mal etwas Handfestes anzubieten" zu haben.

Auf 80 A5-Seiten bietet Comicgate einen lesenswerten Querschnitt durch die deutschsprachige Comic-Szene. Beim Zusammenstellen des Heftes haben auch die Verbindungen geholfen, die man nach sechs Jahren einfach hat. So ist Comicgate am redaktionellen Teil der Walking-Dead-Bücher von CrossCult beteiligt, was sicher geholfen hat, einen Zeichner wie Tony Moore ins Boot zu holen. Neben "alten Bekannten" der Comicgate-Crew wie Michael Vogt und Thomas Schreurs fällt ansonsten gerade der Comic-Teil durch unverbrauchte Namen auf. Empfehlenswert ist hier vor allem "Der Egel" von Johnny Speer und Anna-Maria Jung, der neben der souveränen Grafik durch eine überraschende Story besticht. Die anderen Beiträge halten zeichnerisch meist ein hohes semiprofessionelles Niveau, wenn auch die Stories oft eher wie Auftakte zu richtig guten längeren Comics wirken als wie eigene Geschichten.

Die Artikel umfassen Interviews mit Ralf Ruthe, Josef Rother und Dirk Rehm, ein Trondheim-Portrait und einen Querschnitt über die US-Szene der letzten Jahre. Ein praktisches Feature ist der Überblick über die wichtigsten internationalen Comic-Preise. All das zusammen würde ein ordentliches Heft abgeben, nur fragt man sich am Ende: "War das alles? Darauf haben wir sechs Jahre gewartet?"

Um diese - zugegeben überspitzte - Reaktion nachzuvollziehen, blicken wir kurz ins Vorwort. Da schreiben die Herausgeber: "Da das Magazin erstmal mit einer einmaligen Erscheinungsweise geplant ist, haben wir uns im journalistischen Teil bewusst Themen angenommen, die eine höhere Halbwertszeit als einen Monat besitzen." Das ist einerseits durchaus gelungen. Für die Erstausgabe eines Magazins ist die Mischung genau richtig, für eine Anthologie erscheint es allerdings etwas beliebig. Es ist lesenswert, es ist gut ausgeführt, aber ist es repräsentativ?

Muss ja nicht. Es sollen ja (wenn nichts dazwischenkommt) weitere Exemplare folgen. Wenn der Sprung vom Testballon zum regelmäßigen Magazin gelingt, ist dies ein vielversprechender Auftakt. Jetzt müssen allerings noch mehr davon kommen.

Jäh


Comicgate Magazin Nr.1

80 Seiten, A5, teilweise Farbe, EUR 5,-
Comicgate-Eigenverlag

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