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Abh�ngen mit Superman

"Superman/Shazam: Erster Donner" von Winick und Middleton

Von allen Superhelden, die im Fahrwasser der ersten Superman-Welle Ende der Drei�iger entwickelt wurden, ist Captain Marvel - rein vom Konzept her - sicher einer der d�mlichsten. Ein Teenager, der durch ein Zauberwort bei Bedarf zum erwachsenen Superhelden wird? Alle Superheldengeschichten spielen mit jugendlichen Erm�chtigungsphantasien, aber die wenigsten erz�hlen sie einfach nur nach. Und von allen Zauberw�rtern, die den Jungen Billy Batson zum Helden machen k�nnten, kamen die Erfinder Bill Parker und C.C.Beck ausgerechnet auf das unendlich lahme "Shazam". Das eigentliche Problem mit der Figur d�rfte aber gewesen sein, dass sie sich, zumindest oberfl�chlich, zu wenig von Supie unterschied, um wirklich aus dessen Schatten hervorzutreten. Auch nachdem DC die Lizenz �bernommen hatte, blieb Captain Marvel Nebenfigur.

Dass sich auch um einen "Shazam!" sagenden Teenager ansprechende Geschichten spinnen lassen, belegt der vorliegende Comic von Autor Judd Winick (Pedro And Me) und Zeichner Joshua Midddleton (NYX). Geschickt spielt der Comic gerade mit den Unw�gbarkeiten der Figur, betont die Unterschiede zu Superman, indem er die beiden eine Arbeitsteilung zwischen magischen und physikalischen Kr�ften entwickeln l�sst und den Altersunterschied hervorhebt. So ertappt sich Superman dabei, von seinen Eltern zu erz�hlen, und Billy Batson spricht vom "Abh�ngen mit Superman".

"Erster Donner" spielt in einer Art geschichtsloser Fr�hzeit der beiden Helden und behandelt ihre erste Begegnung. Zwar wird am Anfang erw�hnt, dass beide gerade erst angefangen haben und andere DC-Helden wie Wonder Woman und Flash noch nicht dabei sind, doch gibt es keine Anhaltspunkte, die eine zeitliche Distanz sp�rbar machen. Nennen wir es also eine Art Fr�h-Jetzt. Die Zeitlosigkeit dr�ckt sich besonders in den Zeichnungen aus: die Hintergr�nde, obwohl wundersch�n gerendert, wirken vage und referenzarm. Wer NYC gelesen hat, wei�, dass Middleton auch ganz anders kann, aber dieser Comic spielt sich weitgehend im Vordergrund ab - was sich auch in der glatten, sehr sauberen Grafik spiegelt, die Middletons Markenzeichen ist. Nur manchmal wirken auch die Vordergr�nde etwas hingehuscht.

Die Betonung des Vordergrunds erscheint dem Thema sogar in eigenartiger Weise angemessen - zum einen waren die fr�hen Superheldencomics in �hnlicher Weise "weltlos", und zum anderen verbla�t der Rest der Welt hinter den beiden �bergro�en Helden. Es kann also auch einfach Absicht sein.

Am Ende spielt der Comic auf besonders perfide Art mit der zugrundeliegenden jugendlichen Erm�chtigungsphantasie - Billy mu� lernen, dass in seinem Super-Abenteuer eben doch bitterer Ernst liegt. Sp�testens hier erh�lt dann auch der Titel "Erster Donner" seinen Sinn. Billy verliert einen Teil seiner Jugend, und Captain Marvel gewinnt an Ernsthaftigkeit. Und das letzte "Shazam!" des Bandes erscheint pl�tzlich �berhaupt nicht mehr l�cherlich.

J�h


100% DC Nr. 4:

Superman/Shazam: Erster Donner

Autor: Judd Winick
Zeichner: Joshua Middleton
SC, 132 Seiten, Farbe, EUR 14,95 Panini Comics

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