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PANEL Online, Ausgabe zwei, November 2006

Da ist einer nicht faul im Staate Dänemark

Ole Comoll Christensen im Gespräch mit Andreas Keiser

Einer der interessantesten Künstler, die wir in den letzten Jahren im PANEL veröffentlichen konnten, ist der dänische Comiczeichner und Illustrator Ole Comoll Christensen. Der studierte Mediziner hat sich das Zeichnen in frühen Jahren selbst beigebracht und veröffentlichte seinen ersten Comic 1981. Sein Strich und seine Art, Geschichten zu erzählen, besitzen eine seltsam anmutende poetische Dichte, die immer wieder ins Absurde abdriftet und den Leser seltsam berührt zurückläßt. Und obwohl sich der bienenfleißige Mann immer höher in den Comic-Olymp schraubt, kennen ihn leider längst nicht so viele Menschen, wie er es verdient hätte. Seine Serie „Der Dimensionsdetektiv“ erschien im Carlsen Verlag, ein viertes Album ist in Arbeit. Des weiteren veröffentlicht er europaweit Kurzgeschichten in Anthologien und Magazinen wie „Zone 5300“, „The Wind Anthology“ von Bries, „Stripburger“ aus Slovenien, „Fahrenheit“ und „Achtung“ aus Dänemark, „PLG“ aus Frankreich und vielen anderen. Im Frühjahr 2006 ist der Band „De arm van de tekenaar“ (Der Arm des Zeichners), in dem einige seiner Kurzgeschichten versammelt sind, beim Verlag Beedee herausgekommen. Der 42jährige Familienvater lebt und wirkt in Kopenhagen. Nun stand uns der freundliche Mann für ein Interview zur Verfügung.

PANEL: Wir durften Dich schon einige Male im PANEL veröffentlichen, und Deine Arbeiten fielen durch eine beständige Variation verschiedener Zeichenstile auf. Was steckt dahinter, und was kannst Du uns darüber sagen?

Comoll: Tatsächlich werden meine Stil-Variationen oft angesprochen. Warum wechsle ich meinen Zeichenstil? Ich weiß es nicht genau. Es macht mir einfach Spaß und es ist eine Herausforderung, neues Material und neue Stile auszuprobieren. Über die Jahre hatte ich einige sehr unterschiedliche Jobs und versuchte viele Variationen des „künstlerischen Ausdrucks“. Ich bedaure bloß, dass das Leben zu kurz ist und man nur eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten zum Ausprobieren hat, was das Leben und Zeichnen betrifft. Vielleicht bin ich ein typischer Individualist des 21. Jahrhunderts: Früher kämpften die Menschen mit dem, was sie zur Hand hatten, ums Überleben, heute dagegen haben wir (im Westen) einen endlosen Horizont von Möglichkeiten, und die größte Gefahr ist, sich in der Vielfalt zu verlieren. Theoretisch kann jeder von uns erfolgreich sein, wenn er die richtigen Entscheidungen trifft und seine ganze Energie einfließen läßt. Und demzufolge können wir niemanden außer uns selbst für unser mögliches Versagen verantwortlich machen.
Für einen Comiczeichner kann es auch ein Nachteil sein, den Stil ständig zu wechseln. Für den Leser wird es dadurch schwieriger, Deine Arbeit zu erkennen, und darum ist es weniger wahrscheinlich, dass eine Leserschaft sich auf Deine Arbeit einlassen kann. Und ein Leser, der deine Arbeit zur Kenntnis genommen hat, ist eher enttäuscht, wenn ein neuer Comic von dir nicht so aussieht, wie er es erwartet hat.
Ich denke, dass ein Künstler besser vorankommt, wenn er sich auf eine bestimmte Richtung konzentriert und sich in diesem bestimmten Stil-Bereich stetig verbessert. Aber mein Gehirn würde zu Brei werden, wenn ich die gleiche Sache immer und immer wieder machen müsste.

PANEL: Das erklärt, warum Deine Comics mal laut und verrückt sind, und dann sind da wieder diese ruhigen, intimen Arbeiten.

Comoll: Kontrast ist wichtig. Ich mag es, wenn das Absurde auf das Vertraute trifft. Ich würde gerne Comics machen, die so sind wie der Film „Being John Malkovich“. Das Storytelling des Films ist eher mangelhaft, aber das Grundkonzept spricht mich sehr an.

PANEL: Hast Du weitere Vorbilder bzw. Inspirationen aus dem Bereich Film, Kunst, Illustration und natürlich Comic?

Comoll: Das ist eine schwierige Frage, und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ich habe gerade den Film „Tape“ (Linklater, 2001) gesehen. Verblüffende Dialoge, wo Dich das, was die Charaktere sagen, genauso packt wie das, dem sie versuchen auszuweichen. Wenn ich nur halb so gute Dialoge schreiben könnte... Ich habe auch gerade Puzos „Narren sterben“ gelesen. Ich bin mir nicht sicher, ob das Buch durchgehend gut ist, aber da ist ein Detail, das mir sehr gefällt: In dem Buch geht es um Vertrauen. Die Hauptfigur hat zwei Menschen, denen er völlig vertraut, nämlich seine Frau und seinen Bruder. Obwohl es keine direkten Hinweise gibt, hat man beim Lesen das schleichende Gefühl, dass die beiden ihn betrügen und ein Verhältnis haben. Und Puzo läßt dich mit diesem Verdacht allein. Das ist gutes Schreiben.
Vor etwa 20 Jahren habe ich einen deutschen Film gesehen über einen jungen Touristen, der auf einer kleinen griechischen Insel strandet. Dort kämpfen zwei Gruppen um die Wasservorräte, und durch ein Mißverständnis gerät der junge Mann zwischen die Fronten. Ich weiß nicht, ob ich den Film heute auch noch gut finden würde, aber damals mochte ich die Darstellung von jemanden, der in einem gewalttätigen Konflikt gefangen wird, ohne zu wissen warum.
Einer meiner Lieblingscomics im Bereich Humor ist „Klas Katt“ von Gunnar Lundkvist aus Schweden. In seinen holzschnittartigen Schwarz/Weiß-Zeichnungen zeigt er uns das vergebliche Leben einer handvoll Verlierer-Typen auf eine Low-Key-Weise, einerseits sehr depressiv, aber auch unglaublich lustig. Auch sehr komisch ist „Les Innommables“ und „Bob Marone“ von Yann und Didier Conrad. Der Geschmack von Amoralität und das Zusammenprallen zwischen dem was der Text sagt und was die Zeichnungen zeigen - das ist sehr amüsant. Conrads Artwork ist unübertroffen, doch leider ruiniert er seine Arbeit manchmal durch eine schlampige Arbeitsweise.

PANEL: Du veröffentlichst natürlich in Dänemark, aber auch in Holland. Was kannst Du uns über die dänische und holländische Comicszene sagen? Gibt es da große Unterschiede zur deutschen?

Comoll: Ich mache einfach nur Comics und bin nicht wirklich jemand, der einen echten Überblick über die Szene hat. Das meiste weiß ich über die Leute, mit denen ich so rumhänge. Um es einfach zu machen: Holland ist einfach ein Stück näher an Belgien. Somit trifft man dort öfter auf die „Ligne Claire“, und ich habe den Eindruck, dass Comics generell mit etwas mehr Respekt betrachtet werden als in Dänemark. Hier leiden wir immer noch unter den Anti-Comic-Hetzkampanien aus den 50er und 60er Jahren. Außerdem hat Holland dreimal so viel Bevölkerung zuzüglich der flämischen Bevölkerung in Belgien, und das auf der gleichen Fläche. Offensichtlich haben die Holländer dadurch einen größeren Vorteil im Vertrieb und Verkauf von Comics. So findet man viel mehr übersetzte französische Alben als in Dänemark. (Das ist gut für mich, da mein Holländisch besser als mein Französisch ist.) „Ligne claire“ ist nach wie vor ein Thema in Dänemark. Zum Beispiel: Eine neue „Tim & Struppi“-Edition ist hier gerade das große Ding. Und es gab einen nationalen Aufruhr, als der Versicherungsvertreter Séraphin Lampion in der Neuübersetzung umbenannt wurde.
Natürlich haben wir in Dänemark auch einen amerikanischen Einfluß. Von den wenigen, die hier richtig von Comics leben können, schreiben oder zeichnen viele für Disney. Das liegt nahe, hat doch Egmont seine Geschäftszentrale hier in Kopenhagen. Einige zeichnen und kolorieren für US-Verlage wie DC, wohingegen ich sehr wenige Niederländer (oder Deutsche) in den Credits bemerke. Holland hat etliche regelmäßige Comic-Festivals. Ich bin immer beim Haarlem-Festival, das alle zwei Jahre stattfindet, wohingegen wir seit Jahren keinerlei Veranstaltungen dieser Art hatten. Und wir haben leider keine richtige Comic-Auszeichnung mehr. Stolz darf ich verkünden, dass die niederländische Ausgabe meines Albums „Der Arm des Zeichners“ von Het Stripschap als bestes ausländisches Comic-Album 2006 nominiert wurde. (Anm. d. Red.: Den Preis erhielt dann leider nicht Ole, sondern Gipi.)

PANEL: Wir durften ja im letzten PANEL zwei Geschichten aus „Der Arm des Zeichners“ veröffentlichen. Ansonsten kennen Dich die deutschen Comicleser von Deiner Comic-Serie „Der Dimensionsdetektiv“, die auf deutsch beim Carlsen Verlag erschien. Wie kam es damals eigentlich zur Zusammenarbeit mit Carlsen?

Comoll: Dass die ersten beiden Bände des „Dimensionsdetektivs“ in Deutschland verlegt wurden, geschah ohne mein Zutun. Ich denke, es war reine Routine, dass das Material vom dänischen Carlsen Verlag nach Deutschland kam. Ebenso lief es wohl bei Carlsen Norwegen, die das erste Album ebenfalls veröffentlicht haben. Der Alben-Verkauf wurde Ende der Neunziger weniger, so dass in Deutschland und Norwegen die Serie fallengelassen wurde. Zur Zeit arbeitet Niels Sondergaard an einem Skript für das fünfte Album vom „Dimensionsdetektiv“, und ich hoffe, dass ich vielleicht diesen Winter mit den ersten Zeichnungen anfangen kann. Ansonsten beginne ich eine eigene albumlange Geschichte. Die ersten groben Skizzen habe ich gerade beendet. Der Arbeitstitel ist „Earthling Andy", und ich habe vor, viel Schwarz zu benutzen...

PANEL: Du erwähntest vorhin, das die Holländer aufgrund ihrer kulturellen Nähe zum comicverwöhnten Belgien einen größeren Respekt gegenüber den Comics haben als die Dänen. Und ich denke, das wir die Deutschen ruhig dazu zählen können. Leidest du als Comickünstler darunter und denkst machmal: „Ach, wäre ich doch Bildhauer geworden“? Wie wichtig ist Dir die Anerkennung von aussen?

Comoll: Die Frage nach Anerkennung ... Das ist schwierig. Also, ich wollte nie ein Bildhauer oder Maler sein. Ich bin ganz froh, ein Comiczeichner und ein Illustrator zu sein. Vielleicht ist es etwas naiv von mir, aber ich finde, dass die Comicszene genau der richtige Platz für mich ist. Es gibt hier weniger Zank und Eifersucht als in den „etablierten“ Kunst-Szenen, wo sich das Ego immer ins Rampenlicht drängt oder die modischen Schatten sucht. Vielleicht ist das so, weil die Comic-Leute nichts haben, um das sie kämpfen wollen. Oder vielleicht holt der Comic einfach das Beste aus den Menschen heraus...
Worauf ich wirklich verzichten kann, ist wenn Journalisten oder andere Kultur-Vertreter ihren Artikel oder ihr Gespräch mit einer Erklärung beginnen, die wie eine Entschuldigung wirkt. So von wegen: „Ich habe damals ja auch Superman unter den Bettlaken mit der Taschenlampe gelesen ... blablabla“ oder „Comics sind mittlerweile zu einer richtigen Kunstform gereift ... blablabla“. Ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, aber achte mal drauf, ob es bei euch nicht genauso ist. Das ist so dumm und bestätigt die Leute nur in ihrer Überzeugung, dass man Comics nicht ernstnehmen kann. Ich wünschte, sie würden einfach nur ihre Besprechungen oder Ankündigungen machen, wie bei jeder anderen Kunstform auch. Es wäre schön, mehr Respekt von anderen kulturellen Institutionen zu erhalten, und auch mehr (ernsthafte) Berichterstattung in den Medien. Aber ich kann mich nicht beschweren. Ich wurde gerade von einer großen Zeitung in einem Interview portraitiert. Alles in allem bin ich recht zufrieden mit der Comicszene, so wie sie ist, auch wenn sie etwas abgelegen ist von der Paris-Brüssel-Achse. Ich bin überzeugt, dass ein Comickünstler mit guten Stories und Artwork die angemessene Aufmerksamkeit bekommen wird.

PANEL: Auch in Deutschland verhalten sich Journalisten und vor allem ausgewiesene Feuilletonisten sehr verklemmt. Was meinst Du, wieviel Jahre müssen noch vergehen, bis man sich für das Lesen von Comics nicht mehr entschuldigen muss, egal ob man nun Lagerarbeiter oder Hochschulprofessor ist? Und glaubst Du, dass durch den Manga-Boom die jetzt nachwachsende Leserschaft zum Wechsel beitragen wird?

Comoll: Ich weiß nicht, was die Zukunft in Bezug auf Comics in petto hat. Jemand hat gesagt, dass sich die Comics ähnlich wie der Jazz entwickeln werden: klein und nett, allgemein respektiert, aber niemand kauft sie. Nun, diese Kombination aus Wort und Bild sollte den Comic eigentlich zu einem universellen Kommunikationsmedium machen, aber die Intensität von Filmen, dem Fernsehen und Computerspielen ist eine harte Herausforderung. Und warum lesen, wenn man SMSsen kann? Ich weiß nicht, ob und wie die enorme Popularität vom Manga sich auf die restliche Comicszene auswirken wird. Man kann nur hoffen, das es sich um einen positiven Effekt handeln wird und dass die Mangaleser den Comic am Leben erhalten.

PANEL: Du hast vorhin von Leuten gesprochen, mit denen dDu abhängst. Was sind das für Leute? Sind das alles Kreative? Und hast Du Kontakt zu anderen Zeichnern, oder bis Du comicmäßig ein Einzelgänger?

Comoll: Ich bin seit etwa sieben Jahren Mitglied des „Gimle Comic Studio“, das es mittlerweile an die 27 Jahre gibt. Der Name entstammt der nordischen Mythologie. Zur Zeit haben wir 14 Mitglieder, die alle Comics machen, einige als Fulltimejob, andere sind auch als Illustratoren und Graphiker tätig. Nur 200 Meter von hier gibt es ein ähnliches Studio mit dem Namen „Pinligt Selskab“, was übersetzt „peinliche Gesellschaft“ heißt. Und es gibt noch eine andere Gruppe, ohne Namen, ein paar Kilometer weiter. Jeder kennt jeden in der dänischen Szene, haben doch einige schon miteinander gearbeitet oder sind miteinander befreundet. Manchmal rufe ich auch mal einen Zeichnerstammtisch aus. Ich glaube die Comiczeichner in Berlin machen das auch einmal im Monat. Ich habe den Kiefersauer mal dahin begleitet, als ich zuletzt dort war.
Vielleicht kennst du Peter Snejbjerg, der seinen Zeichentisch neben meinem hat? Er zeichnet seit Jahren für DC Comics Titel wie „Starman“, „The Chosen“, „JSA“, „The Light Brigade“ und andere. Ich assistierte ihm bei allerlei Jobs, hauptsächlich „Starman“, wo ich verantwortlich war für die Hintergründe und die Architektur, was ich sehr genossen habe.
Ansonsten weiß ich nicht, ob noch andere von meinen Kollegen in Deutschland übersetzt und veröffentlicht werden. Weil ich auf verschiedene europäische Comicveranstaltungen gehe, kenne ich viele europäische Comicschaffende. Und zu recht vielen halte ich Kontakt. Ich mag es einfach, neue Leute und natürlich alte Bekannte zu treffen.

PANEL: Mich interessiert, wie Deine Arbeitsweise im Ganzen abläuft. Wie kommen Dir die Ideen, oder erarbeitest Du Dir diese?

Comoll: Meistens kommen mir die Ideen ganz spontan. Zum Beispiel die Idee zu der Geschichte, an der ich gerade arbeite, hatte ich, nachdem ich den Film „Broken Flowers“ von Jim Jarmusch gesehen hatte und danach im Café Gaston saß (benannt nach der Figur von Franquin). Die Geschichte nahm in etwa ein oder zwei Minuten volle Gestalt an. Das ist tatsächlich der Teil, der am meisten Spaß macht. Der Rest, den Comic fertigzustellen, ist dann bloße Arbeit. Die Idee für „Der Arm des Zeichners“ kam mir übrigens während des Comicfestival in Haarlem 2004.

PANEL: Wie lange arbeitest Du ohne Computer, und welche Materialien benutzt Du? Wann setzt Du den Rechner ein und was machst Du damit?

Comoll: Das variiert immer ein bisschen. Zur Zeit mag ich die Arbeit mit dem Pinsel am liebsten. Ich benutze einen „Windsor Newton Cotman No#6“ (alles kleinere ist für Sissies) und Tinte von Windsor Newton. Das ganze geschieht auf welchem Papier auch immer in DIN A4 oder A3. Früher benutzte ich einfaches Kopierpapier, mittlerweile lerne ich besseres Papier schätzen. Ich scanne die Seiten, wenn sie fertig gezeichnet sind, korrigiere am Rechner ein wenig und füge das Lettering hinzu. Und Farbe, wenn notwendig. Aber ich mache so viele unterschiedliche Arbeiten, dass der Arbeitsprozess selten der gleiche ist.

PANEL: Arbeitest Du morgens, mittags, abends oder nachts am besten ... am liebsten?

Comoll: Ich habe früher abends und nachts am besten gearbeitet, aber seit ich Kinder habe, ist es so von 10 Uhr bis 18 Uhr. Manchmal auch abends und am Wochendende. Wenn mir danach ist, wenn ich viel zu tun habe oder einen Tag aufholen will, an dem ich nicht gearbeitet habe. Zu hause arbeite ich übrigens praktisch gar nicht mehr.

PANEL: Und hörst Du Musik bei der Arbeit?

Comoll: Oh, ja. Hauptsächlich Rock der letzten 40 Jahre. Von Laurie Anderson bis Prefab Sprout, von Slade bis Will Oldham, von Wedding Present zu Sigur Ros, von Bob Dylan zu Triggerfinger. Ich höre auch deutsche Musik. Ich werde jetzt sicher einige Leute irritieren, aber ich höre wirklich gerne Musik von Maximillian Hecker. Es mag sich zuerst wie klebriger, romantischer Kitsch anhören, aber wenn man genauer hinhört, dann überschreitet es eine Grenze und wird zu viel mehr. Ich bin diesen Sommer nach Malmö gefahren, um mir ein Konzert von ihm anzuschauen.

PANEL: Kannst Du von Deiner Arbeit leben?

Comoll: Seit ungefähr 1998 kann ich tatsächlich von meinen Illustrationen und meinen Comics leben. Ich versuche dabei, die Balance zu halten zwischen der Arbeit an Illustrationen, die Geld einbringen, und meiner brotlosen Arbeit an Comics. Aber es ist unmöglich für einen Freiberufler, richtig zu planen. Also muss ich nach den freien Stunden, Tagen und Wochen greifen, die sich mir anbieten, wann immer sie kommen. Wenn ich meine Ausgaben gut einteile, kann ich auf ein paar Illustrationsjobs verzichten und mehr Comics zeichnen.

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